Donnerstag, 6. Dezember 2007

Jupiter-Pluto: Der Gotteswahn

Dieser freundliche Mann hat einen enormen Sturm im Wasserglas ausgelöst und sich mit allen religiösen Fundamentalisten (egal ob ost oder west) gleichzeitig angelegt: Der Wissenschaftler Richard Dawkins ist der Mann der Stunde. Ich sah neulich im Fernsehen ein Interview mit ihm (auf 3sat) und dachte: Dieser Mann hat ja wirklich vor nichts Angst.
Er schrieb den Bestseller "Der Gotteswahn" (The God Delusion) und der verkaufte sich millionenfach (allein das reicht ja schon für journalistische Kritik - NEID!!!).
Seine These: Die monotheistische Welt ist nur eine von vielen denkbaren (und bereits vergangenen). Die Wirklichkeit ist doch viel großartiger, wenn man sie vorurteilsfrei betrachtet. Und an Gott (als Schöpfer etc.) zu glauben, macht ungefähr so viel Sinn, wie an ein großes fliegendes Spaghettimonster (oder eine kreisende Teekanne etc.).

Zur besseren Vorstellung hier mal ein kurzer Ausschnitt:
"Der Gott des Alten Testaments ist die unangenehmste Gestalt der gesamten Dichtung: eifersüchtig und auch noch stolz darauf; ein kleinlicher, ungerechter, nachtragender Kontroll-Freak; ein rachsüchtiger, blutrünstiger ethnischer Säuberer; ein frauenfeindlicher, homophober, rassistischer, kinds- und völkermörderischer, ekliger, größenwahnsinniger, sadomasochistischer, launisch-boshafter Tyrann."

Richard Dawkins, geboren am 26.3.1941 in Nairobi/Kenia

Dawkins ist Widder mir drei Planeten (Mond, Merkur, Venus) im kreativen Zeichen Fische und einem sehr bodenständigen Steinbock-Mars. Er wurde in eine britische Soldaten-Familie geboren, die bald wieder nach England zurückversetzt wurde. Dort studierte er Biologie und ist inzwischen Professor in Oxford.
In bester angelsächsischer Tradition hinterfragt er die Binsenweisheiten, mit denen wir aufgewachsen sind - und es bleibt kaum noch etwas übrig, das den ganzen militanten Ärger lohnt.
Es braucht ja eine Menge Widder-Energie (und Steinbock-Mars-Durchhaltevermögen), um sich mit der religiösen Bible-Belt-Gemeinde und der Al-Qaida-Fraktion gleichzeitig anzulegen. Dawkins hat Glück, dass er als englischer Professor genügend akademische Leichtigkeit mitbringt, um den Medienterror auszuhalten. Er ist ja zudem gewitzt genug, um auf alles eine applausfähige Antwort zu haben - seine lockere Präsens läßt einen luftigen Zwillinge-Aszendenten vermuten.
Ich bekam das Buch zum Nikolaus - und freue mich auf die Weihnachtszeit, in der ich es verschlingen kann.

Richard Dawkins' Webseite

Richard Dawkins im Interview

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