Sonntag, 22. Juli 2012

Sonntags-Gedanken

Robert Frost: 

Der nicht gegangene Weg 

Zwei Wege trennten sich im fahlen Wald 
und, weil ich nicht auf beiden konnte gehn 
und einer bleiben, macht' ich lange Halt 
und schaute auf des einen Wegs Gestalt, 
soweit ich durch die Büsche konnte sehn. 

Ging dann den andern - der, genauso schön, 
den größer'n Anspruch hatte auf Gebrauch, 
denn Gras wuchs drauf und brauchte Drübergehn - 
obgleich die Wand'rer, muß ich schon gestehn, 
gebrauchten einen wie den andern auch. 

Sie lagen vor mir, beide gleich, zuhauf 
mit Blättern, die kein Tritt noch aufgestört. 
Ich hob mir einen Weg für später auf! 
Doch Wege führ'n zu and'rer Wege Lauf: 
Ich wußte wohl, daß keiner wiederkehrt. 

Und seufzend werd' ich einmal sicherlich 
es dort erzählen, wo die Zeit verweht: 
Zwei Waldeswege trennten sich und ich - 
ich ging und wählt' den stilleren für mich - 
und das hat all mein Leben umgedreht. 

Dieses schöne Gedicht finde ich sehr passend - nicht nur für mich. Ihr habt bestimmt mitbekommen, dass sich hier seit geraumer Zeit nicht soviel tut. Ich hatte erst gedacht "Das war`s jetzt" - aber das Leben geht natürlich weiter und es ist nicht sehr angenehm, dabei zu sein. Das Schlimmste ist wahrscheinlich schon vorrüber, aber aushalten muss es jeder für sich.

Der  amerikanische Dichter Robert Frost wurde am 28.3.1874 in San Francisco geboren, war also Widder, hatte aber einen rückläufigen Fische-Merkur mit Jupiter-Opposition. Mit mir gemein hatte er einen ganz späten Krebs-Mond, war also ganz schön empfindsam.
Im Horoskop, wie es von Lois Rodden publiziert wurde, hat er 4 Planeten im 12. Haus und Neptun in Aszendenten-Nähe, ein sehr fischiges Horoskop.
  

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