Am Himmel stehen Saturn (in der Jungfrau) und Uranus (in den Fischen) noch bis Mitte 2010 in Opposition zueinander: Ein Aspekt, der umgekehrt schon mal Mitte der 60er Jahre private und politische Revolutionen hervorbrachte. Nachher war ja nix mehr wie vorher.
Das bedeutet, dass auch jetzt verstärkt Auseinandersetzungen zwischen altmodisch (Saturn) und modern (Uranus) ins Bewusstsein treten, Generationen um das Vorrecht kämpfen, zu bestimmen, wo's langgeht.
Dazu passt eine email, die mich heute erreichte - es handelt sich wohl um einen Text, der durchs Netz spukt und sehr schön die konservative Seite der Medaille schildert.
Ich bin übrigens in den 60ern aufgewachsen und kann dem Text nur zustimmen:
Wenn wir als Kinder in den 50er, 60er oder 70er Jahren des letzten Jahrhunderts lebten, ist es rückblickend kaum zu glauben, dass wir so lange überleben konnten.
Als Kinder saßen wir, wenn überhaupt, in Autos ohne Sicherheitsgurte und Airbags. Unsere Betten waren angemalt mit Farben voller Blei und Cadmium. Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flaschen mit dem Bleichmittel oder dem Spiritus. Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Finger, und auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm.
Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus gestylten Flaschen. Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Wir verließen morgens das Haus zum Spielen, blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zuhause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. Niemand wusste, wo wir waren. Wir hatten kein Handy.
Wir bekamen ekelhaft riechende essigsaure Tonerde auf verstauchte Knöchel, wenn wir wieder mal in den Fahrradspeichen hängengeblieben waren, weil es noch keinen Speichenschutz gab. Wir haben uns geschnitten und brachen uns Knochen und Zähne. Keiner fragte nach „Aufsichtspflicht“ oder gar „Produkthaftpflicht“. Niemand wurde deswegen verklagt. Niemand hatte Schuld außer wir selbst. Könnt Ihr Euch noch an die sogenannten „Unfälle“ erinnern? Wir kämpften und schlugen oder traten uns manchmal grün und blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht besonders.
Wir aßen Kekse, Nappos und kalten Hund, tranken ganz viel und wurden trotzdem nicht zu dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb daran. Was wir nicht hatten, waren Playstation, Nintendo, X-Box, eigene Fernseher, Video- und DVD-Recorder, Computer, Internet und Chatrooms, Telefon und Handy. Wir hatten Freunde!!!
Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße.
Oder wir gingen einfach zu denen nach Haus, wo wir meistens nicht mal klingeln mussten, weil niemand tagsüber sein Haus hermetisch abschloss. Keiner brachte uns und keiner holte uns wieder ab. Und wenn es regnete, wurden wir nass.
Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken, Tennisbällen oder bastelten uns ein Gummitwist. Außerdem aßen einige von uns Dreck und Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: die Würmer lebten nicht für immer in uns weiter, und mit den Stöcken stachen wir auch nicht besonders viele Augen aus. Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen.
Manche Schüler waren nicht so fleißig oder so schlau wie andere.
Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung. Wir durften Stängel noch mit e schreiben, zu Hause noch klein und zusammen, du und euch noch groß und dass mit ß. Unsere Lehrer hatten nicht einen Nervenzusammenbruch nach dem anderen und wurden nicht reihenweise frühpensioniert. Unsere Streiche hatten manchmal Konsequenzen. Das war jedem klar, und keiner konnte sich verstecken, z.B. hinter einer schlimmen Kindheit.
Wenn wir gegen das Gesetz verstoßen haben, haben die Eltern uns nicht automatisch aus dem Schlamassel rausgehauen. Im Gegenteil: sie waren oft der gleichen Meinung wie die Polizei. Kaum zu glauben.
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