Samstag, 16. Februar 2008

Pluto-Generationen und die USA-Präsidentschaft

Kaum ein Land wird in letzter Zeit so stark mit Pluto in Zusammenhang gebracht wie die Vereinigten Staaten: Pluto steht für Macht und ihren Missbrauch, für Reichtum und Überfluss - aber auch für Schmutz und Zerstörung. Natürlich wird nur zugrunde gehen, was dem Untergang geweiht ist (von wem eigentlich? wer weiht was?) und am Ende steht die glorreiche Wiederauferstehung des Reinen, Klaren, Unzerstörbaren.
Träum weiter, denken wir und merken, dass das nicht von dieser Welt sein kann - das Unzerstörbare meine ich. Denn hierzulande ist ALLES zerstörbar, und wenn wir das noch nicht gemerkt haben, dann nur, weil es noch keiner ausprobiert hat.
Denn was man machen kann, das wird irgendwann auch gemacht. Missbrauch hat ja oft nur den einzigen Grund, dass er so leicht war. Keiner hat sich gewehrt.
Soviel zum Thema Moral.

OK, nun mal wieder zurück in die Spur:
Die amerikanischen Präsidentschaftswahlen und die Pluto-Generationen.
Gemeint ist damit die Generation mit Pluto in Löwe (1938-57) und Pluto in Jungfrau (1957-72).
Zu meiner Zeit (wie das klingt...) waren beide Epochen in der Schule vertreten, sogar in meiner Klasse (die Jahrgänge 1956/7 waren dabei, als Sitzenbleiber, und die 59er-61er als Streber). Der Unterschied war deutlich spürbar, als in der Oberstufe im Zuge der Schülerselbstverwaltung sogenannte "Kollektive" gebildet wurden.
Jaja, das waren die politisierten 70er Jahre und wir hatten doch tatsächlich sowas wie Wahlkampf an der Schule.
Ich erinnere mich noch genau, dass in einem Jahr, es muss so ca. 1975 gewesen sein, auf einmal die Kollektiv-Bewerber besser frisiert und frisch gewaschen waren (sie hatten wohl Pluto im Zeichen Jungfrau). Bislang stellten sich eher hippiehafte Gestalten vor und buhlten um die Aufmerksamkeit der Schüler, und auf einmal gab es Tagesordnungspunkte und eine durchgeplante Sitzung - es fehlten nur noch Schlips und Anzug.
Hierbei wird deutlich, dass es sich auch immer um eine neue Verkleidung handelt, wenn Pluto in ein neues Zeichen kommt.

Und nun zu den US-Wahlen:
Zum ersten Mal bewirbt sich jemand mit Pluto im Zeichen Jungfrau als neuer US-Präsident (Barack Obama ist einen Monat jünger als ich, bzw. ich bin einen Monat älter).
Obama ist inzwischen Senator (von Illinois), studierte in Harvard, ist verheiratet, hat zwei entzückende Kinder und geht jeden Sonntag in die Kirche. Auf dem Land hält sich trotzdem das Vorurteil, er sei Muslim - man kann ja nicht zugeben, dass man ihn nicht mag, weil er schwarz ist. Muslime sind die neuen Neger, so siehts aus.

Barack Obama, geboren am 4.August 1961 in Honolulu
Horoskopzeichnung
Obama ist Löwe, um den Aszendenten wird noch gestritten. Seine Löwe-Sonne steht aber eindeutig im Quadrat zu Neptun im Skorpion, das gibt ihm die Aura des Erlösers. Und sein Pluto ist nicht dramatisch aspektiert.

Ganz im Gegensatz zu
Hillary Clinton, geboren am 26.Oktober 1947 um 20h in Chicago
Horoskopzeichnung
Hillary ist Skorpionin mit Mars-Pluto-Konjunktion im Löwen - huuuh, das gruselts uns doch schon. Ihren Mond ganz Ende Fische bekommt keiner wirklich mit - mit so viel Sensibilität kann man ja auch keinen Wahlkampf machen.
Ihr öffentliches Image ist eher der Nussknacker, der ja zum Lieblingsmitbringsel aus Amiland wurde.

Also Pluto (Clinton) gegen Neptun (Obama).
Wer macht das Rennen?
Dafür schauen wir in's Horoskop der

Vereinigten Staaten, geboren am 4.7.1776 um 17h10 in Philadelphia

dies ist das Sibley-Chart, wie es von Lois Rodden präsentiert wird.
Die USA haben einen 12°-Schütze-AC (Land of the free), der am 11.9.2001 ziemlich heimtückisch von Pluto heimgesucht wurde. Saturn lief kurz drauf über den US-DC und sortierte ratzfatz die Welt in Gut und Böse ("wer nicht für uns ist, ist gegen uns").
Für uns Astrologen begann die "Ära Pluto-Saturn", ansonsten nennt man das Ganze eben nur kurz 9/11, und alle wissen Bescheid. Weitere Stichworte für "Pluto-Saturn auf dem US-Aszendenten" wären z.B. Guantanamo, Irak-Krieg, Abu Graib...

In dieser schlimmen Zeit war die Bush-Administration die Regierung der Wahl, und kein Astrologe mag da widersprechen - sie passte einfach perfekt.
Aber diese Zeit ist nun (endlich) vorbei, das amerikanische Volk sehnt sich nach "Change".
Deutlich wird das am schwierigen US-Mond (das Volk), der auf 27° Wassermann steht. Nicht einfach für den an sich ja eher krebsigen Mond - im Zeichen Wassermann fährt er zum Mond und muss sich mit allen möglichen Einwanderern zusammentun.
Nur die großen Städte funktionieren ja notgedrungen als "melting pot" - im mittleren Westen und in den Südstaaten sieht es schon ganz anders aus und man würde die Drecksarbeit am liebsten immer noch von Sklaven machen lassen.

In den kommenden Jahren (bis ca. 2011) wandert Neptun über den Mond der USA und das Volk wird eine unwiderstehliche Sehnsucht nach Verzauberung und Heilung verspüren. Die (künstliche) Spaltung soll verschmolzen werden, es muss eine Welle des Idealismus durchs Land gehen.

Und da passt Barack Obama einfach besser.

Über die Pluto-Generationen hat die Astrologin Petra Dörfert übrigens mehrere sehr gute Texte geschrieben. Hier.

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