Gerade hatte ein neuer Film von ihm in Berlin Premiere und am Potsdamer Platz stapelten sich die üblichen Verdächtigen und ließen alle Welt wissen, was für eine tolle und lustige Erfahrung es war, mit diesem Genie zusammenzuarbeiten. Ein bißchen klang das nach Kampagne.
Quentin Tarantino - ein Name wie ein Blitz, mit jeder Menge Kultgarantie. Besonders Männer finden ihn supercool und lieben es, wenn die Handlung mit ganz vielen Anspielungen und Querverweisen funktioniert und dabei das Blut bis in die letzte Reihe spritzt.
Ihr merkt, meine Liebe zu diesem Wunderkind ist schon etwas abgeflacht, denn ich kann solche lang andauernden Gewaltexzesse (die auch noch lustig sein sollen) nicht gut haben.
Bei meinem letzten Frankfurt-Besuch guckten wir abends "Kill Bill 1" auf DVD, und angesichts der Blut- und Schwertübungen wurde mir richtig übel. Und da nutzte es auch nicht wirklich, mir vorzustellen, dass das doch alles nicht so ernst gemeint sei und vor allem als Parodie Sinn mache. Ich fing an, an meinem Mars am AC zu zweifeln, der das alles offensichtlich nicht mehr mitmachen wollte.
Und ein ähnliches Kinoerlebnis viel mir wieder ein, das war "From Dusk Till Dawn", immerhin mit George Clooney und ebenfalls ein Kultfilm. Mir (und meiner Freundin, ebenfalls Mars/Pluto/Uranus) allerdings gefiel nur die erste halbe Stunde, danach fand ich die immer wiederkehrenden Halbleichen und die Nacht der lebenden Toten nur noch eklig und magenumdrehend.
Marsüberdosis oder was? Als ich wieder in Berlin und bei meinem Computer war, konnte ich mich ja mal um diese Angelegenheit kümmern.
Quentin Tarantino wurde am 27. März 1963 in Knoxville, Tennessee geboren (Geburtszeit unbekannt).
Zeichnung rechts zum Anklicken
Seine Mutter war 16, sein Vater 21 und als Quentin 2 war, zog seine Mutter mit ihm nach Los Angeles, wo sie ihn ganz alleine großzog. Das alleine klingt ja schon mal ganz schön anstrengend - traumatisierend sozusagen.
Wir sehen eine Sonne in Widder mit Merkur und Jupiter in der Nähe - Jupiter noch in den Fischen - Kino! Quentin vertrieb sich die viele Freizeit im Kino um die Ecke und begann seine Karriere in einer Videothek, wo er alles ansah, was nicht niet- und nagelfest war.
Das war sozusagen seine Lehrzeit. Später sagte er: "Wenn die Leute mich fragen, ob ich auf einer Filmschule war, sage ich: »Nein, ich war im Kino«."
Derart gestählt konnte ihm keiner mehr was vormachen - und die Karriere nahm ihren Lauf. Er gründete eine Produktionsfirma und schrieb Drehbücher, die aber noch nicht wirklich ankamen.
Das änderte sich 1992 mit "Reservoir Dogs" und dann endgültig 1994 mit "Pulp Fiction", einem Klassiker, der auch John Travolta wieder aus der Mottenkiste holte.
Nun standen Tarantino in Hollywood alle Türen offen - er beschränkte sich aber zunächst auf die Zusammenarbeit mit vertrauten Menschen und guten Freunden. Auffällig ist, dass er sich immer wieder jahrelange Pausen nimmt, bevor das nächste Werk erscheint. Das dürfte ein bisschen dem Stier-Mond zuzuschreiben sein, der es ja vertraut und gemächlich liebt.
Interessant und für das Rote-Teppich-Theater ausschlaggebend ist Tarantinos Löwe-Mars - hey, schaut mal alle her, hier kommt der Held vom Erdbeerfeld. Die Venus ist aber eher unsinnlich und intellektuell im Wassermann positioniert, noch dazu mit Uranus-Opposition. Sie hält nüchtern Abstand, während die Männer mehr ans Angeben denken.
Tarantinos Widder-Sonne kommt in folgender Aussage zum Ausdruck: "Wenn du einen Film machen willst, dann mach ihn. Warte nicht auf einen Geldzuschuss, warte nicht auf die perfekten Verhältnisse, mach ihn einfach!"
In seinem neuen Meisterwerk "Inglorious Basterds" spielt Brad Pitt einen Nazijäger und auch hier ist die Geschichte an den Haaren herbeigezogen - solche Helden gab es natürlich (leider) nicht wirklich. Aber es ist wohl am der Zeit, sich über das ganze Dritte-Reich-Theater lustig zu machen.
"Nein Nein Nein Nein Nein" schnaubt Hitler und haut auf den Tisch. "Doch Doch Doch" ruft Brad Pitt amüsiert - ich finde das lustig.
Seht selbst:
Sonntag, 2. August 2009
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