Donnerstag, 7. April 2011

Ai Weiwei wurde verhaftet

Hier seht Ihr das Horoskop des chinesischen Konzeptkünstlers Ai Weiwei, der Anfang des Monats am Pekinger Flughafen von der chinesischen Polizei, verhaftet wurde - sein Aufenthalt ist bis heute unklar.

Ai Wei Wei wurde am 28. August 1957 in Peking geboren.
Er stammt aus einer Familie mit großer künstlerischer Tradition.
Die chinesische Regierung wirft ihm Wirtschaftsvergehen vor und behauptet, er sei im Reich der Mitte ein Außenseiter.
Das Stichwort "Wirtschaftsvergehen" kommt uns ja noch aus dem russischen Prozess gegen Michail Chodorkowski bekannt vor - und bei Chodorkowski ging es ja wohl wirklich "nur" um Geld.
Bei Ai Weiwei aber geht es überhaupt nicht um Geld, sondern um
Menschenrechte und die Freiheit, und dafür wurde noch keine gesetzliche Vorlage erfunden.
Deshalb ist die chinesische Regierung auch so zickig.
Das "Reich der Mitte" ist ja übrigens Waage und hat mit dem Gleichgewicht offensichtlich selbst die größten Probleme.

Mit Blick auf das Horoskop läßt sich klar feststellen, dass Ai Weiwei gerade in Saturn-Nöten steckt, der laufende Saturn überquert (rückläufig!) seinen Mond und seine Venus. Die stehen in der Waage und sind eigentlich nicht des Diebstahls verdächtig, aber die staatlichen Grenzen wurden offensichtlich überschritten.

Nicht zu vergessen: Das Transit-Pluto-Quadrat aus Anfang Steinbock!

Mit Sonne und Mars in der Jungfrau ist Ai Weiwei gewissenhaft, aber nicht gerade tollkühn zu nennen - er braucht alle Unterstützung, die er kriegen kann. Und gerade damit sieht es zur Zeit nicht gut aus.

Fragt mich nicht, wie man ein totalitäres Regime knacken kann - ich habe mir an der DDR zu lange selbst die Zähne ausgebissen. Aber so ein (gerade selbst pluto-erfahrener) Ultra-Steinbock wie Außenminister Westerwelle hätte doch hier mal eine echte Aufgabe.

Viel Glück!

Hier könnt Ihr den Wikipedia-Artikel über Ai Weiwei nachlesen.

2 Kommentare:

doris hat gesagt…

Vielen Dank für Deine Worte zu Ai Weiwei, ich bin über diese Festnahme sehr bestürzt. Grade gab es in der Süddeutschen zwei längere Artikel über ihn. Ich finde seine Arbeiten sehr berührend ... eine Ming-(oder welche Dynastie war es gleich)-Vase mit Absicht zu zerdeppern dürfte für einen Chinesen größtmöglichen körperlichen Schmerz verursachen. Hast Du das "Teehaus" hier im Museum Dahlem gesehen, das erfasst einen ganz tief, vermutlich wegen des starken Dufts. Ich hoffe sehr, dass diese Farce zu bewältigen ist für ihn. Die Transit-Planeten stehen halt alle auf der anderen Seiten. :-((
Dir einen sonnigen Sonntagsgruß, Doris

Schwech/Pefel hat gesagt…

Hallo Doris - nein, das "Teehaus" kenne ich nicht, klingt aber gut!
Ach, ich wäre ja auch sehr froh, wenn sich manches nicht so jämmerlich abspielen würde. Aber man darf die Hoffnung ja nie aufgeben!
Grüße von Nicola