Sonntag, 16. September 2007

Ernst Barlach, Antifaschist


Auf dem Rückweg vom Plauer See, wo es sehr erholsam und ruhig war, fuhren meine Mutter und ich über Güstrow und besuchten dort im Wald das Atelierhaus von Ernst Barlach.
Ich hatte bislang mit Barlach gar nichts am Hut und die Ausstellung war ehrlich gesagt auch gar nicht angetan, das zu ändern - allein die Atmosphäre im Ateliergebäude sprach für sich.
Barlach lebte als alleinerziehender Vater (das hat mich schon mal sehr beeindruckt) Anfang des 20. Jahrhunderts in diesem selbstentworfenen Haus mit riesigem Atelier. Seine Mutter kümmerte sich ums Enkelchen und er hatte auch eine Art Haushälterehepaar - naja, er war natürlich kein Übermensch.
Seine Hauptgegner waren aber die Nazis und jede Form von Militarismus - letzten Endes hat dieser Kampf ihn auch das (erfolgreiche) Leben gekostet. Er starb 1938 an einem Herzinfarkt.

Ernst Barlach, geboren am 2. Januar 1870 in Wedel/Holstein (Uhrzeit unbekannt)
Horoskopzeichnung

Ins Auge fällt sofort die ungewöhnliche Planetenballung im Zeichen Steinbock - Sonne, Mond, Merkur und Mars stehen da wie die Orgelpfeifen mit kräftiger Uranus-Opposition aus dem Zeichen Krebs. Das erklärt wahrscheinlich sein ungewöhnliches Privatleben (Familie, aber ohne Frau). Und mit weicher Schicksalsplanung würde er sich nicht abgeben, soviel war ja von Geburt an klar.
Mit seinem "Kriegerdenkmal", welches die schlimmen Erfahrungen mit dem Ersten Weltkrieg abbildete, geriet er 1932 bereits mit den Nazis aneinander - seine Werke wurden verboten und wenn möglich sogar vernichtet.
Auch seine zweite Begabung für die Schriftstellerei konnte er nicht mehr wirklich ausleben. Aus seinen Werken spricht viel Realismus und Mitgefühl - was für einen Krebs-Aszendenten sprechen würde.

Zum Thema Nie wieder Krieg noch ein Video:


1 Kommentar:

detlef stapf hat gesagt…

Die Atmosphäre des Güstrower Atelierhauses ist an manchen Orten der Barlach Tour zu finden http://kulturreise-ideen.de/literatur/autoren/Tour-ernst-barlach.html#to_map