Donnerstag, 3. April 2008

Mit Engels-Stimme: Emmylou Harris

Mond steht im Zeichen Fische, Venus ebenfalls - Zeit für ein bisschen Romantik!
Ich genieße gerade (mal wieder) die wunderbare Stimme von Emmylou Harris und habe mich auch mal ein bisschen mit ihrer Biographie beschäftigt. Emmylou wurde gestern 61 und hat inzwischen weiße Haare, was ihr sehr gut steht - sie ist eine der wenigen Damen im Showgeschäft, die um ihre Haarfarbe kein Geheimnis machen. Trotzdem tritt sie schulterfrei auf und singt Duette mit den berühmten Herren der Branche - sie ist für mich einfach die Königin des Harmoniegesangs. Jeder noch so ruppige Rocker wird mit ihr zusammen zum Gentleman - ja man muss sagen, ein göttlicher Funke macht die Herren der Schöpfung zu beziehungsbereiten und willigen Lehrlingen. Auf der Bühne natürlich, oder auf der Platte - jedenfalls nicht unbedingt im richtigen Leben.
Auch wenn es noch ein gutes Jahr hin ist - für mich kündigt sich hier Saturn in Waage an - die Kunst, gemeinsam gut zu klingen.

Emmylou Harris, geboren in Birmingham, Atlanta am 2.4.1947 um 12h10 (astrotheme.fr)
Horoskopzeichnung

Emmylou ist also Widder mit Merkur, Venus und Mars in den Fischen. Dazu kommt noch eine kräftige Neptun-Opposition auf die Sonne - mehr Fische-Energie geht ja wohl echt nicht. Für die Musik geboren und damit auch erfolgreich geworden.
Was mich besonders interessiert, ist ihre tolle Neigung, ZU ZWEIT gut zu klingen, eine zweite Stimme zu finden (nicht unbedingt nur den "Waschküchenalt", eine Terz drunter). Als gefragte Duett-Partnerin sang sie zusammen mit Johnny Cash, Bob Dylan, Don Williams, Roy Orbison, Neil Young, Willie Nelson und John Denver und brachte die Platte "Duets" heraus.
Ich lernte sie 1989 kennen durch die Platte "Trio" mit Dolly Parton und Linda Ronstadt. Herrlicher zu Herzen gehender mehrstimmiger Frauengesang.

Wie hatte die Neigung zur Verschmelzung angefangen? Eine massiv prägende Erfahrung war bestimmt die Zusammenarbeit mit Gram Parsons, einem verrückten jungen Country-Rebellen in den frühen 70er Jahren. In seiner Begleitband war Emmylou schnell festes Mitglied und mit ihm zusammen nahm sie die ersten tollen Duette auf. Gram Parsons brachte der jungen Elfe schnell bei, dass es keine Sünde ist, im Country Schlagzeug und andere ruppige Elemente zu verwenden - die Widder-Sonne von Emmylou hatte auf einmal Spaß an der fetzigen Seite ihrer Arbeit. Und mit ihm zu singen war wie atmen.
Neptun kurvte auf E's südlichem Mondknoten herum, bestimmt hatte sie das Gefühl, ihn schon lange zu kennen.
Doch die Idylle zerbrach jäh, als Gram Parsons im September 1973 (er war gerade mal 26) an einer Überdosis starb und Emmylou wieder alleine da stand. Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen. Gram's Tod stürzte Emmylou in die erste schreckliche Krise - Pluto tummelte sich gerade Anfang Waage und in Opposition zu ihrer Sonne.
Mit der alten Band (die hieß auch noch "The Hot Band") machte Harris weiter und hatte sogar Erfolg - mehr als Gram Parsons alleine.
Das zeigt die zähe Wirkung von Saturn im ersten Haus - bei Frauen. Die Bestecke, die einem angeboten werden, funktionieren nur, wenn man sie auch alleine durchsetzt. Aber Emmylous tolle Begabung, mit ihrem gegenüber zu verschmelzen, hat sich durchgesetzt und zieht sich wie ein (gemeinsamer) roter Faden durch ihre Biographie. Das letzte Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit mit Mark Knopfler, mit dem sie die sehr erfolgreiche Platte "All the Roadrunnings" aufnahm (2006).

1975, 2 Jahre nach Gram Parson's Tod schrieb sie "Boulder to Birmingham", eine traurige Hommage an einen viel zu früh gegangenen Freund und ihr erster eigener Hit.


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