Donnerstag, 7. Juni 2007

Funkytime mit Borat

Er treibt schon seit längerer Zeit sein Unwesen im englischen Fernsehen, aber 2006 wurde er mit dem Kinoschlager "Borat" weltweit berühmt:

Sacha Baron Cohen, geb. am 13. Oktober 1971 in Hammersmith, London

Ein Bündel Planeten im Zeichen Waage machen aus diesem schüchternen und anpassungswilligen Charakter auf einmal eine ganz heikle Mischung: Sonne, Uranus, Lilith und Merkur auf einem Haufen sorgen für eine Menge Zündstoff. Besonders der Planet Uranus bringt in alles, was Cohen anpackt, einen eigentümlichen Twist - man weiß nie, ob er das, was er sagt oder tut, ernst meint und wenn ja - wie er es eigentlich meint. Er ist der geborene Interviewer und Fragesteller - es geht nie darum, was ER eigentlich zu sagen hat. In solchen vergleichsweise intimen Momenten - "was denken SIE persönlich eigentlich darüber" - wird er scheu und unsicher. Seine Paraderolle ist es, andere vorzuführen und ins Messer laufen zu lassen. In seiner Talksendung "Da Ali G Show" interviewt er als schlichter Hiphopper im Trainingsanzug seit 2000 Prominente und ist dabei selbst zur Kultfigur geworden. Ein weiteres Alter Ego ist Bruno (Brüno), der schwule österreichische Modemacher, in den wohl auch eigene Erfahrungen Baron-Cohens als Model eingeflossen sind.
Was ist so komisch an diesem Mann? Ich empfehle eine Übungsstunde bei YouTube; es gibt viele Clips und man kann sich da ziemlich vergucken.
Was zum Horoskop noch zu sagen wäre: Der Mann hat einen Löwe-Mond, was ihn zu einem geborenen Stand-up-comedian macht - er lebt innerlich quasi erst richtig auf, wenn Publikum anwesend ist. Und er hat den Mars im Zeichen Wassermann: Er verabscheut ausgetretene Pfade und schlägt stets aus Distanz und überraschender Lage zu - bloß keine Routinearbeiten. Das passt herrlich zur ungewöhnlichen und komödiantischen Sonne-Uranus-Konjunktion. Äußerlich hat er große Ähnlichkeit mit Groucho Marx. Oder Frank Zappa. Mit beiden gemein hat er die unbedingte Respektlosigkeit: Madonna kündigte er
(als Borat) bei den MTV Europe Music Awards als Transvestiten an, was ihm keiner wirklich übel nahm. Er macht sich eben gern über alles lustig, was auch in Wirklichkeit unmöglich ist: Auf rassistische, frauenfeindliche, antisemitistische Art (obwohl er selbst praktizierender Jude ist).
Und das ist wirklich lustig.

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