Samstag, 7. Februar 2009

Die Königin der Berlinale: Tilda Swinton

Diese Dame verehre ich schon seit ungefähr 20 Jahren, und meine erneute Beschäftigung mit Tilda Swinton hat daran nichts geändert, im Gegenteil. Zur Zeit ist sie Jury-Präsidentin der Berlinale.
Auch wenn sie in den letzten Jahren in einigen mittelmäßigen Filmen mitspielte, war sie doch meist die Einzige, an die man sich noch nach Jahren erinnert. Eine Lichtgestalt also, die sich auch privat relativ exzentrisch benimmt.
Schauen wir uns das Horoskop an - leider gibt es mal wieder keine Geburtsstunde. Die Zeichnung zum Vergrößern bitte anklicken:

Tilda Swinton, geboren als Katherine Matilda Swinton am 5.11.1960 in London.

Eine ausgeprägte Skorpionin mit Schütze-Venus und einer Mars-Saturn-Opposition (Krebs-Mars). Mars und Venus stehen im 150°-Winkel, dem sogenannten Quinkunx. Thomas Ring nennt diesen Aspekt "Riss im Gefüge", an dem man sich lebenslang abarbeitet.
Swintons Mond steht in Zwillinge und da gehts auch schon los: Sie hat ZWILLINGE bekommen (11 J. alt) und lebt mit 2 Männern zusammen. Einer ist natürlich der 20 Jahre ältere Vater ihrer Kinder - und der andere ist ihr "sweetheart", 17 Jahre jünger als sie und wirklich süß anzuschauen.
Soweit genug getratscht - ich persönlich finde ihre offene Art, mit dieser Situation umzugehen, sehr erfrischend. Sie selbst findet sich "very lucky" und ist froh, dass sie zwei prima Männer gefunden hat, die das locker mitmachen - die Kinder natürlich auch.
Die Familie Swinton gehört zu Englands ältestem und nobelstem Adel. Das Schloß der Familie, auf dem Tilda Swinton mit ihrer Familie immer noch lebt, liegt in den schottischen Highlands.
Zur Schule ging sie übrigens (als höhere Tochter) mit Lady Diana Spencer - die später ja ein völlig anderes Schicksal nahm. (Das nur als weiteres Beispiel dafür, wie man auch leben kann, wenn man lieber den erstmal einfacheren Weg nimmt.)

Aber eine Skorpion-Sonne sieht wohl eher, wo die Probleme liegen und wohin das alles führen kann. Sie versucht sich voller Gefühl und Leidenschaft lieber in schwierige Welten hineinzubohren, um eine unverwechselbare Persönlichkeit zu werden. In Tildas Fall war das die Begegnung mit dem schwulen Filmemacher Derek Jarman ca. 1985. Sie wurde seine Muse, der Film "Caravaggio" machte sie bekannt und von da an arbeiteten sie fast symbiotisch zusammen. Jarmans Aids-Tod 1994 inspirierte sie zu einer (skorpionischen) Performance - sie legte sich eine Woche lang in einen Sarg, 8 Stunden pro Tag öffentlich zu besichtigen.
Bereits in ihrem frühen Engagement in der Royal Shakespeare Company fiel sie durch transgender-Rollen auf, sie war mal Mann, mal Frau und immer irgendwie auch beides. Das nutzte die Regisseurin Sally Potter 1992 für ihren Film "Orlando" nach Virginia Woolf: Orlando durchlebt als androgyner Highlande 400 Jahre und wechselt durch die Zeiten immer wieder auch die Geschlechterrolle - perfekt für Tilda Swinton.

Nach der Babypause startete sie ihre "kleine Hollywood-Karriere", als 1,80 große rothaarige nordische Schönheit war sie sowas wie ein Fremdkörper auf dem Roten Teppich und bekam doch 2008 einen Oscar als best supporting actress in "Michael Clayton".

In der "Zeit" schilderte sie ihren Traum von Einsamkeit- hier.

Der YouTube-Clip ist der Trailer von "Orlando".


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